Durch die Veränderung der Bauaufträge sind Hohlsteindecken heute interessanter denn je, denn sie können nicht nur beim Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern oder landwirtschaftlichen Gebäuden eingesetzt werden. Speziell dort wo Sanierungen, hintere Bebauungen und Innenausbauten vorgenommen werden und nur leichte, von Hand transportable Baustoffe (Deckenträger ca. 14 – 18 kg/m und Deckenstein ca. 18 kg/Stk.) verwendet werden können, eignet sich die Hohlsteindecke hervorragend und lässt einen Kran unnötig werden. Die einzelnen Elemente der Hohlsteindecke können beispielsweise durch enge Treppenhäuser oder Fensteröffnungen in Bestandsgebäude gebracht werden. Dort werden die Deckenträger in z.B. alte Auflager von auszuwechselnden Holzbalken oder neu erstellte Auflager gelegt. Da der Austausch von Bestandsdecken geschoßweise erfolgen kann, bleibt die Gebäudeaussteifung zum großen Teil bestehen. Auch bei Gebäudeaufstockungen oder dem Austausch von Bestandsdecken kann man sich das geringe Eigengewicht der Hohlsteindecke zu Nutze machen, wenn die Fundamente, Stürze oder Abfangungsträger nicht zu stark belastet werden dürfen.
Je nach statischen Erfordernissen kann die Ausführung ohne oder mit Aufbeton erfolgen, welcher zusätzlich den Schallschutz positiv beeinflusst. Bedingt durch den Aufbau und des verwendeten Bims-Materials der Hohlsteine ist die Hohlsteindecke bekannt für eine gute Dämmeigenschaft und Wärmespeicherung. Eine zusätzliche Dämmung kann dadurch reduziert werden. Weiterhin ist die Hohlsteindecke für einen günstigen Luftfeuchtigkeitsausgleich bekannt. Aufgrund ihrer kapillaren Baustoffe, im Gegensatz zu nichtkapillaren Baustoffen wie bei Vollbetondecken, wird das Raumklima positiv beeinflusst. Die gute Saugfähigkeit und Atmungsfähigkeit des offenporigen Gefüges des Bimssteines sorgt wegen der guten Feuchteregulierung für ein behagliches Raumklima. Diese positive Eigenschaft wird oft bei landwirtschaftlichen Gebäuden ausgenutzt, damit die Decke nicht „schwitzt“. Besonders für Schlafräume, Waschküchen, Nasszellen und vor allem in Ställen ist dieses ein entscheidender Aspekt und wirkt sich auch bei Asthmakranken positiv aus.